Frauen in der Kommunalpolitik

Wie viele Frauen gibt es heute in der Kommunalpolitik?

Grafik: Visualisierung des Frauenanteils in verschiedenen politischen Kategorien – kommunale Vertretungen (30-43% Städte; 30,3% ländlicher Raum), Bürgermeisterinnen (9%), Oberbürgermeisterinnen (11,7%), Landrätinnen (11,2%) Bundestag (2023: 35,1%).

Frauen sind in kommunalen Vertretungen und Spitzenämtern immer noch deutlich unterrepräsentiert.

  • Der Frauenanteil in den kommunalen Vertretungen auf Kreisebene und in den kreisfreien Städten liegt bei 30.3 Prozent. In den Großstädten bewegen sich die Frauenanteile in den Stadträten und Stadtverordnetenversammlungen zwischen 30 und 43 Prozent (Gesamtdaten des Gleichstellungsatlas 2019 bzw. 2021). Für Stadt- und Gemeinderäte innerhalb der Landkreise existieren keine deutschlandweiten Zahlen.

  • Nach wie vor gilt: Je ländlicher die Region, desto männlicher die politische Repräsentation (EAF Berlin 2011). Denn auch die Erfahrungen im Aktionsprogramm zeigen, dass es in Deutschland noch immer Stadt- und Gemeinderäte gibt, in denen keine einzige Frau vertreten ist.

  • Der Anteil der Bürgermeisterinnen liegt bei weniger als 10 Prozent. Unter ehrenamtlichen Bürgermeister*innen ist der Anteil leicht höher bei 19 Prozent.
    Bei den Oberbürgermeisterinnen in den größten Städten sank ihr Anteil seit 2017 von 17 Prozent auf 8 Prozent (Stand 2019). Aktuell ist der Anteil wieder leicht auf 11.7 Prozent angestiegen (5. Genderranking deutscher Großstädte 2022).

  • In den insgesamt 294 Landkreisen sind laut Deutschem Landkreistag 33 Landrätinnen im Amt. Dies entspricht einem Anteil von 11.2 Prozent (Stand 2021).

Weitere Zahlen und Fakten rund um das Thema Frauen und Politik finden Sie auf: www.frauen-macht-politik.de

Warum braucht es mehr Frauen in der Kommunalpolitik?

Kommunen sind immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert und bilden immer häufiger die Orte, wo Krisen bewältigt und neue Lösungen gefunden und im Einverständnis mit den Bürger/innen praktisch umgesetzt werden müssen – wie aktuell die Bekämpfung der Corona-Pandemie oder der Klimaschutz bzw. die Anpassung an den Klimawandel. Sie haben weiterhin die zentrale Aufgabe der Daseinsvorsorge inne und bilden zugleich einen unverzichtbaren Raum für Begegnung und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Für die Akzeptanz demokratischer Prozesse und die Sicherung des gesellschaftlichen Zusammenhalts sind gerade auf kommunaler Ebene vielfältige Perspektiven in den Entscheidungsprozessen wichtig. Angesichts einer zunehmend vielfältigen Bevölkerung ist es für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Kommunalpolitik wichtiger denn je, unterschiedliche Stimmen zu hören und vielfältige Perspektiven einzubeziehen.

Deshalb sind in der Kommunalpolitik auch insbesondere die Sichtweisen, Erfahrungen und Kompetenzen von Frauen gefragt. Diese bilden die Mehrheit der Bevölkerung und sind in allen gesellschaftlichen Gruppen und Schichten vertreten.


Visualisierung des Frauenanteils in der Bundesrepublik: Bundestag 35%, Landtage zwischen 44% in Hamburg und 27% in Bayern; kommunale Vertretungen 30%. Am höchsten ist der Frauenanteil bei den Grünen (59%), gefolgt von der Linken (54%) und SPD (42%)